artifex 02/2025: Spanien
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Trüffel_aus Teruel
TRÜFFEL aus Teruel
(Foto: © iStock.com/brebca)
Die ländliche Region rund um Teruel wird mit ihren sanften Hügeln wegen ihrer Trüffel geschätzt, die während der Saison von Anfang Dezember bis Ende März auf jeder Speisekarte in den Restaurants zu finden sind. Die richtige Nase für das schwarze Gold – auf dem Großmarkt erzielt ein Kilo 500 Euro, im Verkauf dann bis zu 1200 Euro – hat Dulce, eine lebhafte spanische Wasserhündin, die es kaum abwarten kann, mit ihrem Herrchen Abel Montolío nach den kleinen Knollen zu buddeln.
55 Hektar Land besitzt der Trüffelzüchter, auf denen er seit 30 Jahren Steineichen gepflanzt hat, soweit das Auge reicht. Denn die Trüffel wachsen an den Wurzeln dieser kleinwüchsigen Bäume, die mit speziellen Sporen behandelt sind. Zehn Jahre dauert es, bis zum ersten Mal geerntet werden kann. Eine mühsame Arbeit, denn selbst wenn Dulce den intensiven typischen Geruch erschnüffelt hat und mit den Pfoten zu scharren beginnt, muss ihr Chef knieend meist noch tief mit den Händen graben, bis er fündig wird.
Acht Mitarbeiter beschäftigt Montolío während der Saison. 20 Vierbeiner sind zu Trüffelhunden geschult, die Ausbildung der Welpen dauert ein Jahr. Nach zwei Stunden Suche ist allerdings Schluss. »Der Hund ist ein Gourmet«, grinst Montolío, »er darf die Reste aufessen.« Was übrigbleibt, kann sich sehen lassen: 60.000 Kilo schwarze Wintertrüffel erntet der gemachte Mann im Schnitt pro Jahr. MARION SCHWARZMANN
Restauranttipp
Im Restaurant »la torre« in der Altstadt von Teruel werden raffinierte Trüffelgerichte serviert.
latorreteruel.es
Einkaufstipp
Wer frische Trüffel sowie eigens produzierte Spezialitäten mit Trüffel von Schokolade bis Leberpastete kaufen will, sollte aufs Land nach Mora de Rubielos fahren. Dort wird sogar ein Gin mit Trüffel hergestellt.
artifex 02/2025: Spanien - Seite 68