artifex 01/2025: Winterspaß
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Baskenland_Spaniens Nordosten
HOLA! Skivergnügen am Fuße der Pyrenäen
»IN HÖHEREN LAGEN VERWANDELN SICH DIE BERGE IN EINE WINTERWUNDERLANDSCHAFT. BESONDERS IM NORDOSTEN NAVARRAS IST DER WINTER SCHNEEREICH.« (Foto: © Javier Campos)
Fasziniert von Pamplona schrieb Ernest Hemingway in der spanischen Hauptstadt Navarras sein wohl berühmtestes Werk »Fiesta«. Neunmal besuchte der US-amerikanische Pulitzer-Preisträger die Region. Meistens zog es Hemingway zum Sanfermines-Fest, das bis heute im Juli stattfindet und bei dem eine Stierherde von Läufern durch die engen Gassen getrieben wird. Ob es ihn auch im Winter in das Baskenland zog, ist nicht belegt. Aber wahrscheinlich wäre auch er begeistert von einem malerischen Skigebiet, das für viele nicht gerade als Wintersportregion bekannt ist.
Warum nicht das Musik- und Theaterfestival »Santas Pascuas« als Start in einen neuen Winterzauber nutzen? Es findet jährlich im November statt und ist sozusagen eine Ergänzung zu den üblichen Weihnachtsmärkten. In höheren Lagen der Pyrenäen verwandeln sich die Berge dann in eine Winterwunderlandschaft. Besonders im Nordosten von Navarra ist der Winter schneereich. Der erste Schnee fällt zwischen Oktober und November. Bekannt als Dach der autonomen Region lohnt der Besuch des Langlaufzentrums Larra-Belagua. Es gilt als höchster Punkt Navarras. Neben Skilanglauf bieten sich Schneeschuhwanderungen mit Blick über Navarra an. Das Zentrum des Wintersportortes besteht aus vier Bereichen auf unterschiedlichen Höhenlagen und mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
Als besonders idyllisch gilt der Irati-Wald. Er gilt als einer der flächenmäßig größten und ökologisch vielfältigsten Wälder Europas. Mit Blick auf den Pyrenäengipfel Orhi bietet das Bergzentrum Irati-Abodi eine beschauliche Ruhe. Die von Schnee bestäubten Bäume bieten vor allem Langläufern und Schneeschuhwanderern eine beschauliche Kulisse. Neben Rodeln, Winterwandern und Aprés-Ski bietet Navarra jede Menge Kultur. Nach einem Tag im Schnee auf der Piste lohnt sich natürlich der Besuch der Stadt Pamplona. Mit ihren Restaurants und Cafés bietet sie behagliche Atmosphäre den Tag ausklingen zu lassen.
In zwei der großen Täler der Provinz warten zudem romantische Dörfer darauf, entdeckt zu werden. Geschützt vor dem Winter liegt das Salazar-Tal. Die besondere Architektur der spitzen Dächer seiner Häuser harmoniert mit der mittelalterlichen Steinbrücke. Von dort gibt es einen spektakulären Blick auf das Dorf. Nur wenige Kilometer weiter liegt das kleine Dorf Izalzu. Eines der kältesten Dörfer Navarras. Nach wie vor hält die Debatte über den Ursprung des Namens an. Vermutungen gehen davon aus, dass er sich von »itzal« ableitet. Das bedeutet auf Baskisch Schatten und damit ist Izalzu das »Dorf der Schatten«.
EINBLICK AUF SAN MIGUEL DE ARALAR
Der San Miguel de Aralar gilt vielen als einer der attraktivsten Orte Navarras und ist zugleich der heilige Berg der Basken. Auf einer Höhe von 1.200 Metern geht ein faszinierender Blick über die Sierra de Urbasa. Ein Portikus mit einem Tonnengewölbe führt zu den drei Seitenportalen der dort angesiedelten Wallfahrtskirche. Der Ort ist eng verbunden mit Teodosio de Goñi. Der Legende zufolge hängt der Ursprung des Heiligtums mit dem Ritter aus Navarra zusammen.
Ein Besuch in der Winterregion Navarra wäre aber nicht vollständig, stände am Ende eines langen Erlebnistages nicht ein Glas Apfelwein. Beruete, Lekunberri oder Aldaz sind berühmt für die Herstellung des Getränks. In Ujué wartet ein typisches Wintergericht, das Migas del Pastor. Das Hirtenbrötchen wird mit einfachen wie sehr schmackhaften Zutaten zubereitet. Das ehemalige Mal der Hirten besteht aus Lammfett, Brot, Knoblauch, Wasser und Salz. Die »Migas del pastor« aus Ujué sind für viele Besucher die besten der Welt und eine der appetitlichsten Belohnungen nach einem Tag in der Winterlandschaft Navarras. KLE
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