artifex 04/2024: Erlebniswelt Wasser
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DLRG_Die stillen Retter
DIE STILLEN RETTER
(Foto: © Vincent Schmette)
Eine enorme Zahl: 1.120 Menschen konnte 2023 durch den Einsatz der freiwilligen Rettungsschwimmer das Leben gerettet werden. Mehr als 49.000 Mitglieder wachen jährlich an rund 2.400 Gewässern über die Sicherheit der Badegäste und Wassersportler. Dafür stehen 110 Wasserrettungszüge bereit, an die 3.000 Taucher und noch einmal 4.500 Strömungsretter sowie 1.300 Motorrettungsboote. Diese Schnelleinsatzgruppen Wasserrettung (SEG-WR) werden bei Notfällen alarmiert.
Alleine an den Küsten sind zwischen Anfang Mai und Ende September bis zu 6.000 DLRG-Rettungsschwimmer im Einsatz. Ein Aspekt, auf den die Menschen in Deutschland besonderen Wert legen. Denn die meisten davon gehen am liebsten im Meer schwimmen. Eine repräsentative Befragung der R+V Versicherung im Herbst 2023 hat ergeben, dass rund 90 Prozent der Menschen auf die Badeaufsicht der DLRG vertrauen. Auch für die anstehende Badesaison gibt es gute Vorzeichen. »Wir haben in den letzten Monaten viele Rettungsschwimmer ausbilden können«, erklärt DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Zur Wahrheit gehöre aber auch, »dass etliche Schwimmbäder über Personalmangel klagen, zahlreiche Gewässer unbewacht sind und die Freiwilligen immer wenig Zeit für ein Ehrenamt haben.«
Doch mit Blick auf die immer häufiger auftretenden Hochwasserkatastrophen sind vermehrt die Einsatzkräfte der DLRG inzwischen auch hier zu finden. Beim Hochwasser in Niedersachsen sorgten die Helfer über zwei Wochen dafür, die Deiche an den Flüssen zu sichern. »Unsere Einsatzkräfte haben gezeigt, dass auf sie Verlass ist.« Ein Umstand, der bislang von der öffentlichen Hand nach Auffassung der Präsidentin nicht ausreichend anerkannt wird. So sieht sie nach wie vor eine Diskrepanz zwischen DLRG-Freiwilligen und staatlich besser gestellten Feuerwehren. Dennoch bleibt das Fazit positiv. Es kann ein weiterer Höchststand bei den Mitgliederzahlen verzeichnet werden.
Bade-Tipps
1. Gehen Sie möglichst immer an bewachten Badestellen schwimmen und beachten Sie ausgeschriebene Warnhinweise. Die Anwesenheit von Rettungsschwimmern wird meist durch eine rot-gelbe Flagge gekennzeichnet. Bei zusätzlicher gelber Flagge sollten jedoch nur geübte Schwimmer ins Wasser gehen. Eine rote Flagge warnt vor größerer Gefahr: Bei Betreten des Wassers droht Lebensgefahr! Mehr über die Warnzeichen unter dlrg.de/flaggen
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2. Eltern sollten kleine Kinder am und im Wasser nie aus den Augen lassen und immer in Griffweite bleiben.
3. Schätzen Sie Ihre Leistungsfähigkeit kritisch ein und handeln Sie nicht übermütig.
4. Verzichten Sie auf Alkohol während der Zeit am und im Wasser.
5. Im Frühsommer sind (insbesondere tiefe) Gewässer wie Baggerseen oft noch kalt. Der Aufenthalt im Wasser kann zu Unterkühlung und Krämpfen führen und lebensgefährlich werden.
6. Flüsse sind besonders gefährlich: Strömungen, Brückenpfeiler, Unterwasserhindernisse oder auch Fahrrinnen mit Freizeit- und Berufsschifffahrt bergen unkalkulierbare Risiken.
7. Achtung beim Badeurlaub an europäischen Meeren: Gezeiten und nicht erkennbare Strömungen sowie starke, ablandige Winde können auch gute Schwimmer in Gefahr bringen.
8. Kopfsprünge im Ufer- und Flachwasserbereich sowie allgemein in unbekannte Gewässer können lebensgefährlich sein oder schwerste, dauerhafte Schäden nach sich ziehen.
9. Beachten Sie die Baderegeln: dlrg.de/baderegeln
10. Rufen Sie in Notfällen sofort die 112 an und alarmieren Sie ggf. die Rettungsschwimmer vor Ort.
Informationen zum Thema Freizeit im Wasser und eine Übersicht der DLRG-Wachstationen in Deutschland unter dlrg.de/informieren/freizeit-im-wasser
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