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GEBURTSTAGSFEST

100 JAHRE LEIDENSCHAFT

GUZZISTAS AUF DER GANZEN WELT FIEBERN EINEM TERMIN ENTGEGEN. IM SEPTEMBER SOLL DER 100. GEBURTSTAG DES ADLERS VON MANDELLO GEFEIERT WERDEN.

TEXT: BRIGITTE KLEFISCH/JÜRGEN ULBRICH

Ein weiterer Jubilar aus dem Hause Piaggio meldet sich zu Wort. Denn seit 100 Jahren lassen die Modelle des Labels Moto Guzzi weltweit die Herzen ihrer Fans höherschlagen. Die Wurzeln der ersten Maschinen sind allerdings in Genua zu finden. In der Kanzlei des Notars Paolo Cassanello wird am 15. März 1921 die „Societá Anonima Moto Guzzi“ gegründet. Die Gesellschafter des Unternehmens sind Emanuele Vittorio Parodi, sein Sohn Giorgio und dessen Freund Carlo Guzzi sowie ein ehemaliger Kamerad in der Regia Aviazione (Königlichen Luftwaffe). Dort lernten sie auch ihren späteren Freund und Testpiloten Giovanni Ravalli kennen. Als dieser bei einem Testflug abstürzte wählte das Unternehmen zur Erinnerung an ihn den Adler mit den ausgebreiteten Schwingen zum Moto-Guzzi-Logo.

Foto: © Piaggio GroupFoto: © Piaggio Group

Vor dem 2. Krieg zählte die legendäre „Normale“ mit 8 PS zu den Erfolgsmodellen. Es folgte die Guzzi G.T. im Jahr 1928 sowie 1939 die Airone 250. Auch im Rennsport können die Maschinen schnell Erfolge vorweisen. Der erste Sieg geht auf das Jahr 1928 bei dem Targa Florio zurück. Bis zum Rückzug im Jahr 1957 verzeichnet Moto Guzzi immerhin vierzehn Weltmeistertitel und elf Siege bei der Tourist Trophy. In den Nachkriegsjahren kann Moto Guzzi an die Erfolgsgeschichte anknüpfen. Die Grundlage für die legendären Maschinen wird allerdings in den 60er Jahren gelegt.

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Der 90-Grad-V2-Motor wird zum Wahrzeichen der Marke aus Mandello. Er bildet die Basis für die Modelle Guzzi V7, die V7 Spezial sowie die Guzzi V7 Sport. Was für die einen eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen ist, ruft bei Guzzi-Fans spätestens jetzt wahre Liebe hervor: „Ich habe eine ganz alte V7 700 von 1968 und eine V85 TT. Dazwischen gibt es noch die V11 mit einem schön gemachten Motor“, erzählt stolz Ansgar Schauerte im Gespräch mit dem Deutschen Handwerksblatt. Bezeichnungen, die auch in der Redaktion auf fruchtbaren Boden fallen. Nach einem anerkennenden Nicken kann auch Jürgen Ulbrich mit einer äußerst seltenen 750 S3 von 1975 und der legendären Le Mans 850 gleich zwei Trümpfe auf den Tisch legen und dabei einen Blick auf die Zukunft richten. Denn einen Pflichttermin soll es in diesem Jahr geben:

VOM 9. BIS 12. SEPTEMBER TREFFEN SICH DIE GUZZISTA ZUM 100. GEBURTSTAG DES ADLERS VON MANDELLO BEIM GMG – GIORNATE MONDIALI MOTO GUZZI.*

Mandello del Lario, der kleine Ort am Comer See, kann es kaum erwarten, vom 9. bis 12. September 2021 die Moto Guzzi Fahrer, Fans und Liebhaber aus der ganzen Welt zu empfangen. Informationen unter: motoguzzi.de

*Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die große Jubiläumsfeier „100 Jahre Moto Guzzi“ abgesagt und auf das Jahr 2022 verschoben.


artifex 03/2021: Motorrad - Seite 6